Überblick über Humusbilanzierungs-Methoden


Humusbilanzen sind einfache Methoden zur Beurteilung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung im Hinblick auf die Erhaltung der Bodenqualität (Bodenfruchtbarkeit). Sie beantworten die Frage, ob der Humushaushalt eines Bodens im Gleichgewicht ist, d.h. ob der Humusverlust via Humusabbau durch den Humusgewinn via Zufuhr von organischer Substanz ausglichen wird.

Methode Neyroud / SALCA
Die in der Schweiz häufig verwendete Humusbilanzierungs-Methode ist von J.-A. Neyroud als Beratungshilfsmittel entwickelt worden und liefert mit relativ geringem Aufwand recht gute Ergebnisse. Sie vergleicht den Humusabbau mit der Humuszufuhr: Der Humusabbau wird aufgrund von Bodeneigenschaften und Bearbeitungsintensität (Anteile von Kunstwiesen bzw. Hackfrüchten in der Fruchtfolge) abgeschätzt. Der Humusgewinn wird als durchschnittlich zu erwartende Menge an Ernterückständen (Wurzeln, Stoppeln, Stroh) sowie aufgrund der Art und Menge zugeführter organischer Dünger berechnet.
Die Humusbilanzierungs-Methode nach Neyroud wurde von Agrocsope für die Anwendung in Ökobilanzen (SALCA-SQ) weiterentwickelt und kommt als Indikator im Agrarumweltmonitoring des BLW zum Einsatz. Sie dient auch als Grundlage für den vorliegenden Humusbilanz-Rechner.

Methode VDLUFA
In Deutschland ist die Humusbilanzierungs-Methode der Vereinigung der deutschen landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) am weitesten verbreitet. Diese Methode berechnet den Humusbedarf der angebauten Kulturen für die Mineralisierung von Nährstoffen und vergleicht diesen mit der Humuszufuhr durch Erntereste und organische Düngung.

Methode SIMEOS-AMG
Auch in Frankreich ist mit SIMEOS-AMG eine Methode entwickelt worden, mit deren Hilfe Bauern unter anderem abschätzen können, wie viel Stroh für die Energiegewinnung abgeführt werden darf, ohne den Humusgehalt ihrer Ackerböden zu gefährden.

Alle diese Humusbilanzierungsmethoden sind in der Lage, den Einfluss deutlicher Bewirtschaftungsunterschiede auf die Entwicklung des Humusgehaltes grundsätzlich richtig zu bewerten; sie können den Humusgehalt bzw. dessen Veränderung im Lauf der Zeit jedoch nicht zuverlässig abschätzen.

C-Simulationsmodelle
Demgegenüber bilden C-Simulationsmodelle wichtige im Boden ablaufende Prozesse detailliert ab und ermöglichen es dadurch, den zeitlichen Verlauf des Humusgehaltes in Böden zu berechnen. Sie werden vor allem als wissenschaftliche Hilfsmittel verwendet und benötigen wesentlich mehr und detailliertere Angaben zu Standort und Bewirtschaftung als einfache Humusbilanzierungsmethoden. So müssen Menge und Qualität der anfallenden organischen Substanzen, die Boden- und Standorteigenschaften sowie Temperatur- und Niederschlagsverläufe bekannt sein.

Benutzeranleitung


Betriebsangaben

Angaben zum Betrieb werden in zwei Fällen benötigt:

1) wenn die Humusbilanzdaten für die Forschung zur Verfügung gestellt werden sollen: Nur Humusbilanzdaten mit minimalen Informationen zum Betriebstyp können zur Verbesserung der Humusbilanz-Interpretation beitragen.

2) als zusätzliche Information zur Beurteilung der Humusbilanz-Ergebnisse. Dem Anwender hilft die Kenntnis des Betriebstyps, seine Humusbilanz-Ergebnisse richtig einzuordnen, indem er sie mit Ergebnissen desselben Betriebstyps vergleicht. Sobald alle notwendigen Informationen eingegeben worden sind, wird der Betriebstyp automatisch beim Ergebnis der gesamtbetrieblichen Humusbilanz angezeigt.

Hinweise:
- Spezialkulturen sind Obst, Reben, Hopfen, Beeren, Heil- und Gewürzkräuter, Tabak und Gemüse (ausser Konservengemüse). Es soll die gesamte Fläche der Spezialkulturen angegeben werden, nicht nur die Fläche von jenen Spezialkulturen, die in der Humusbilanz berücksichtigt werden.

- Die Summe aus offener Ackerfläche und Kunstwiesenfläche sollte identisch sein mit der Fläche aller Parzellen der Humusbilanz. Diese beiden Angaben müssen eingegeben werden, weil sie nicht aus der Humusbilanz übernommen werden können.

Basis- und Expertenversion

Der Humusbilanz-Rechner kann in zwei unterschiedlich ausführlichen Versionen genutzt werden:

Basisversion
Für die Basisversion sind pro Parzelle folgende Angaben erforderlich:

– Parzellenfläche, Tongehalt und pH-Wert.

– Zwischenkultur, inkl. Angabe, ob sie geerntet wurde oder nicht

– Hauptkultur, inkl. Angabe, ob Stroh abgeführt wurde oder nicht

– Art und Menge der eingesetzten organischen Dünger

Expertenversion
In der Expertenversion können erweiterte Berechnungen durchgeführt werden. folgende Zusatzangaben benötigt:

– Datum der Vorkultur-Ernte sowie des Saat- und Erntetermins der Hauptkultur (Angaben werden für die Berechnung des Humusbilanz- Zeitraumes benötigt).

– Ertrag der Hauptkultur (Angabe wird von der VDLUFA-Methode für die Berechnung der Zufuhr an organischem Material durch Erntereste benötigt). Falls keine Angabe gemacht wird, verwendet der Humusbilanz-Rechner den Normertrag der Kultur. Ist für die Kultur kein Normertrag verfügbar, so kann die Humusbilanz nicht vollständig berechnet werden; in diesem Fall muss eine Angabe für den erwarteten Ertrag gemacht werden.

Die Angabe des Ertrags erfolgt als Feuchtgewicht (mit einem bei der Ernte üblichen Wassergehalt) oder als Trockengewicht (vgl. GRUD).

Mit den Angaben der Saat- und Erntetermine wird der für die Humusbilanzierung verwendete Zeitraum berechnet und grafisch dargestellt. Dieser Zeitraum ist je nach Fruchtfolge-Gestaltung unterschiedlich lang. Anhand des grafisch dargestellten Zeitraumes kann überprüft werden, ob die angegebenen Zwischenkulturen überhaupt möglich sind und ob bei längeren Bracheperioden allenfalls zusätzliche Zwischenkulturen angebaut werden könnten.

In der Expertenversion kann die Humusbilanz zusätzlich mit der VDLUFA-Methode berechnet werden. Diese Methode wird standardmässig in Deutschland verwendet, beruht jedoch auf einem etwas anderen Prinzip als die SALCA-Methode und kann allenfalls zusätzliche Interpretationshinweise geben (zusätzliche Angaben zur VDLUFA-Methode).

Dateneingaben

Parzelle
Als Parzelle wird eine Fläche bezeichnet, die im Jahr der Humusbilanzberechnung identisch bewirtschaftet wurde.

– Name: Der Parzellenname dient ausschliesslich zur Parzellen-Identifizierung durch den Benutzer und kann beliebig angepasst werden.

– Fläche: Die Parzellenfläche wird zur Berechnung der gesamten, von der Humusbilanz erfassten Fläche verwendet. Die Fläche wird auch für die Berechnung der gesamtbetrieblichen Humusbilanz verwendet (flächengewichtetes Mittel der Humusbilanz aller Parzellen eines Betriebes).

– Tongehalt: Der Tongehalt einer Parzelle ist ein wichtiger Faktor für die Abschätzung des Humusverlusts durch Humusabbau.

– Humusgehalt: Der Humusgehalt einer Parzelle wird für die Berechnung der Humusbilanz nicht verwendet. Er kann aber interessant sein für die Auswertung der Ergebnisse, falls die Humusbilanz-Daten für die Forschung zur Verfügung gestellt werden.

– pH-Wert: der pH-Wert einer Parzelle wird als im Wasserextrakt bestimmter pH-Wert angegeben. Der pH-Wert hat einen Einfluss auf den Humusabbau, sofern er über 7 (d.h. basisch) ist.

Die Parzellenangaben (alle Parzelleneigenschaften und - falls vorhanden – das Datum der Hauptkultur-Ernte) werden bei Beginn eines neuen Anbaujahres übernommen und müssen nur noch bei Änderungen der Parzelleneinteilung angepasst werden.

Zwischenkulturen
Zwischenkulturen werden unterschieden nach Saattermin (früh = vor dem 1. September, spät = nach dem 1. September) und ob die Zwischenkultur überwintert oder nicht. Es wird angenommen, dass früh gesäte Zwischenkulturen eine grössere Biomasse produzieren als spät gesäte, und überwinternde Zwischenkulturen mehr als abfrierende. Potentiell winterharte Zwischenkulturen, die im Winter umgebrochen werden, sollen als „nicht überwinternd“ eingegeben werden.

Untersaaten werden wie eine frühgesäte Zwischenkultur berechnet und müssen erst im nächsten Berechnungsjahr, d.h. vor der nächsten Hauptkultur als „Zwischenkultur, Frühsaat“ angegeben werden.

Kunstwiese, die im Herbst angesät wird, muss bis zum 31. Dezember des Ansaatjahres als „nicht überwinternde Zwischenfrucht“ angegeben werden (vgl. unten „Beobachteter Zeitraum“.)

Organische Dünger
Mengen von flüssigen organischen Düngern werden in m³ (pro ha oder pro Parzelle) angegeben. Dabei muss auch die Verdünnung spezifiziert werden. Angaben zur Abschätzung der Verdünnung sind in den GRUD zu finden. Mehrere Gaben desselben Düngers auf einer Parzelle während desselben Humusbilanz-Zeitraumes können als eine Gabe zusammengefasst werden.
Mengen von festen organischen Düngern werden in t (pro ha oder Parzelle) angegeben. Hinweise zur Umrechnung von m³ zu t sind in den GRUD zu finden.
Sind zu den ausgebrachten organischen Düngern Informationen der TS-Gehalte vorhanden, können die Mengen des organischen Düngers aufgrund der ausgebrachten Menge Trockensubstanz auf die in der Datenbank des Humusbilanz-Programmes verfügbaren Normdünger (nach GRUD) umgerechnet werden.

Beobachteter Zeitraum
Als Zeitraum der Humusbilanz betrachtet der Humusbilanz-Rechner pro Parzelle immer die Zeit zwischen Vorkultur-Ernte und der Hauptkultur-Ernte. Die Dauer dieses Zeitraumes wird aufgrund der Angaben zu den Ernteterminen der Vorkultur und der Hauptkultur berechnet. In den einzelnen Parzellen desselben Betriebes kann der für die Humusbilanzierung betrachtete Zeitraum deshalb sehr unterschiedlich sein. Für den Gesamtbetrieb wird wie bei der Humusbilanz der flächengewichtete Mittelwert des Humusbilanz-Zeitraumes berechnet. Falls die Kulturen der geregelten Fruchtfolge ungefähr anteilmässig auf den Parzellen des Betriebes angebaut werden, sollte der für die Humusbilanzierung des Gesamtbetriebes betrachtete Zeitraum nahe bei 365 liegen. Bei zu grossen Abweichungen von diesem Richtwert sollten die Datumseingaben überprüft werden. Starke Abweichungen (mehr als 3 Wochen) von einem ganzen Jahr zeigen an, dass die Kulturen auf den Parzellen im Jahr der Humusbilanzberechnung vermutlich nicht mit den Anteilen in der Fruchtfolge übereinstimmen. Für die Beurteilung der Humusbilanz des Betriebes sollte deshalb für ein weiteres Jahr die Humusbilanz berechnet werden.

Für Kunstwiesen, die über ein ganzes Jahr stehen bleiben („Hauptnutzungsjahr“), wird als Saat- bzw. Erntedatum der 1. Januar bzw. der 31. Dezember eingegeben. Im Ansaatjahr muss die (z.B. nach Getreide) frisch angesäte Kunstwiese als „nicht überwinternde Zwischenkultur“ eingegeben werden. Beispiel 2-jährige Kunstwiese nach Getreide (Saat nach Getreideernte in 2015) mit anschliessendem Maisanbau in 2018:

- 1. Jahr (= Ansaatjahr 2015 und 1. Hauptnutzungsjahr der KW, z.B. 2016): Erntedatum Vorkultur = Ernte Getreide (2015), Zwischenkultur = „Zwischenkultur, Frühsaat nicht überwinternd“, Kultur = „Kunstwiese“ mit Saat 1. Januar 2016 und Ernte 31. Dezember 2016

- 2. Jahr (=2. Hauptnutzungsjahr der KW, 2017): Ernte Vorkultur = 31. Dezember 2016, Kultur = „Kunstwiese“ mit Saat 1. Januar 2017 und Ernte 31. Dezember 2017

- 3. Jahr, 2018: Ernte Vorkultur = 31. Dezember 2017 (auch wenn die Kunstwiese erst kurz vor der Saat der Folgekultur im Frühjahr 2018 umgebrochen wird), Kultur = „Silomais“ mit Saat….

Ergebnisse

Die Mineralisierung wird aufgrund der Bodeneigenschaften und dem über alle Parzellen berechneten Anteil an Hackfrüchten bzw. Kunstwiesen abgeschätzt. Deshalb kann sich die mineralisierte Humusmenge auf einer einzelnen Parzelle ändern, nachdem weitere Parzellen eingegeben worden sind. Dieses Vorgehen beruht auf der Annahme, dass sich auf einer einzelnen Parzelle im Verlauf einer geregelten Fruchtfolge in etwa dieselben Anteile Kunstwiese bzw. Hackfrüchte angebaut werden wie in einem einzelnen Jahr auf allen Parzellen eines Betriebes.
Das Humusbilanz-Ergebnis des Gesamtbetriebes ist der nach Flächengrösse gewichtete Mittelwert aller Parzellen.

Humusbilanz pro Parzelle
In der Kopfzeile über den Details der einzelnen Parzelle wird das Humusbilanz-Ergebnis der ausgewählten Parzelle angezeigt, sobald alle notwendigen Daten eingegeben worden sind. Direkt unter dem Humusbilanz-Ergebnis pro Parzelle kann mit einem Klick auf das Grafiksymbol eine Darstellung mit den Beiträgen der wichtigsten Bewirtschaftungsmassnahmen zum Humusverlust und zum Humusgewinn angezeigt. Falls der Expertenmodus gewählt worden ist und die notwendigen Daten eingegeben worden sind, wird der in der Humusbilanz betrachtete Zeitraum angegeben und grafisch dargestellt.

Humusbilanz des Gesamtbetriebes
In der Kopfzeile über der Liste aller Parzellen wird das Humusbilanz-Ergebnis des gesamten Betriebes und allenfalls der Betriebstyp angezeigt. Direkt unter dem Ergebnis der gesamtbetrieblichen Humusbilanz können über das Grafiksymbol weitere Details zur Humusbilanz des Betriebes eingeblendet werden (Darstellung der Beiträge der wichtigsten Bewirtschaftungsmassnahmen zum Humusverlust und zum Humusgewinn).

Zusätzlich kann man sich im Reiter „Jahresvergleich“ eine Grafik mit den Ergebnissen mehrerer Jahre darstellen lassen. Falls im Expertenmodus die Berechnung der Humusbilanz nach der VDLUFA-Methode ausgewählt wurde, erscheint hier auch das gesamtbetriebliche Ergebnis der VDLUFA-Humusbilanz mit den Beiträgen der einzelnen Bewirtschaftungsmassnahmen.

Oben rechts in der Kopfzeile ist ein Drucksymbol. Damit können alle Angaben und Ergebnisse der Humusbilanz in ein pdf-File ausgegeben werden.

Über der Parzellenliste werden die Anzahl Parzellen sowie die gesamte in der Humusbilanz erfasste Ackerfläche angezeigt.

Humusbilanz einer einzelnen Parzelle über mindestens eine Fruchtfolge
Anstelle der Humusbilanz eines Betriebes kann auch die Humusbilanz einer Parzelle über längere Zeit (d.h. während mindestens einer bzw. mehrerer Fruchtfolgeperioden) berechnet werden. Dazu werden nicht wie üblich Angaben zu den Parzellen eines Betriebs pro Jahr gemacht, sondern die Daten einer einzelnen Parzelle für mehrere Jahre eingegeben.

Interpretation einer Humusbilanz-Berechnung
Das Ergebnis der Humusbilanzberechnung, die Humusbilanz, wird folgendermassen bewertet (Angaben in kg Humus/ha):
< -400: Sehr tief
-400 bis -200: tief
-200 bis 200: ausgeglichen
+200 bis +400: hoch
+400 bis +800 sehr hoch
>800 kritisch

Weitere Informationen zur Interpretation:
Beim Klick auf das (i) neben der Humusbilanz des Betriebes wird die absolute Interpretation des Ergebnisses angezeigt, zusammen mit der Bedeutung des Ergebnisses für den Boden sowie mit Empfehlungen für die Bewirtschaftung.
Beim Klicken auf das (i) neben der Angabe des Betriebstyps werden als Hinweis auf die relative Interpretation des Ergebnisses statistische Kennzahlen zu den Humusbilanz-Ergebnissen von Betrieben desselben Betriebstyps aus dem Agrarumweltmonitoring des BLW angezeigt.

Einstellungen und Verwaltung

Betriebe verwalten
Es können mehrere Betriebe (Betriebsvarianten) berechnet werden.
Unter dem Menüpunkt „Betrieb bearbeiten“

– kann angegeben werden, ob die Daten für die Forschung freigegeben werden sollen. Es werden aber immer nur die Angaben des aktuellen Hauptbetriebes für Forschungszwecke verwendet. Wenn man die Auswirkungen von Bewirtschaftungsvarianten (auf die Humusbilanz testen möchte, ist es sinnvoll, vom echten Betrieb („Hauptbetrieb“) eine Kopie zu machen und dann die Tests mit der Kopie zu machen.

– kann der Expertenmodus für den betreffenden Betrieb gewählt werden; wenn der Expertenmodus gewählt wurde, kann zusätzlich auch noch ausgewählt werden, ob die VDLUFA-Humusbilanz berechnet werden soll.

Auswertungsjahre hinzufügen
Wenn ein zusätzliches Auswertungsjahr hinzugefügt wird, werden alle Parzellen des bereits eingegebenen vorhergehenden Jahres übernommen, inklusive aller Parzelleneigenschaften und – falls vorhanden – den Ernteterminen der Hauptkulturen als neue Erntedaten der Vorkulturen. Alle anderen Eingaben werden als leer gesetzt.

eFeldkalender importieren
Falls die Nutzerin bzw. der Nutzer den eFeldkalender verwendet, können alle notwendigen Angaben automatisch aus dem eFeldkalender übernommen werden. Anschliessend müssen die importierten Daten noch kontrolliert und allenfalls nachbearbeitet werden, da die Angaben vom eFeldkalender nicht immer vollständig mit den Anforderungen des Humusbilanz-Rechners übereinstimmen.

Benutzer hinzufügen
Damit können die Betriebsangaben einem anderen registrierten Nutzer des Humusbilanz-Rechners zur Verfügung gestellt werden. Dieser kann die Daten nicht nur betrachten, sondern auch bearbeiten.

Betrieb kopieren
Mit „Betrieb kopieren“ werden sämtliche bereits eingegeben Daten eines Betriebs kopiert. Diese Funktion ermöglicht es beispielsweise, alle Grunddaten eines Hauptbetriebes in einen Testbetrieb zu kopieren, damit in diesem Testbetrieb Angaben gezielt verändert und dadurch Verbesserungsmöglichkeiten durchgespielt werden können, ohne die tatsächlichen Bewirtschaftungsangaben des Hauptbetriebes zu verlieren.

Benutzereinstellungen
Hier kann das Kennwort geändert werden und die Sprache ausgewählt sowie der Hauptbetrieb festgelegt (gewechselt) werden.

Interpretation von Humusbilanz-Ergebnissen


Absolute Interpretation

Da in der Humusbilanzberechnung der aktuelle Humusgehalt nicht berücksichtigt wird, ist bei der Interpretation absoluter Bilanzergebnisse Vorsicht geboten. So kann ein Bilanzergebnis bei einer bestimmten Bewirtschaftung auf einem Betrieb, der infolge der vorangegangenen Bewirtschaftung hohe Humusgehalte aufweist, zu einer Abnahme des Humusgehaltes führen, aber auf einem anderen Betrieb, der durch die vorangegangene Bewirtschaftung tiefe Humusgehalte aufweist, eine Zunahme des Humusgehaltes. In der Annahme, dass solche extremen Situationen nicht die Regel sind, wurde folgendes Beurteilungsschema für die Humusbilanzergebnisse festgelegt:

Vergleich mit anderen Betrieben

Die Ergebnisse der Humusbilanz sind stark vom Betriebstyp abhängig.

Eine Einordnung des Humusbilanz-Ergebnisses eines Betriebes ist möglich, wenn Ergebnisse vergleichbarer Betriebe desselben Betriebstyps bekannt sind. Zu diesem Zweck können die Humusbilanzen aus dem BLW Agrarumweltmonitoring herangezogen werden, die jeweils im jährlichen Agrarbericht des BLW veröffentlicht werden.

Zentrale Auswertung Agrarumweltindikatoren Datenreihe

Die Zuordnung eines Betriebes zu einem Betriebstyp kann im Humusbilanz-Rechner gemacht werden, indem die Angaben zum Betrieb ausgefüllt werden. Sobald alle notwendigen Angaben gemacht sind, wird der Betriebstyp ermittelt und angezeigt.

Das Humusbilanzergebnis wird dann auch mit den Ergebnissen desselben Betriebstyps aus dem Agrarumweltmonitoring BLW verglichen.

Zusammengefasste Ergebnisse

Detaillierte Ergebnisse

Zusätzlich zur zusammengefassten Tabelle sind detailliertere Ergebnisse in den folgenden Tabellen zusammengestellt.

Da nicht von allen Betriebstypen genügend Daten für eine statistische Auswertung vorliegen, werden für die zusammengefassten Ergebnisse übergeordnete Betriebstypen verwendet. Die ausführlichen Ergebnisse dazu sind in folgenden Tabellen zu finden:

- Tabelle B1: für Ackerbau (11) und Spezialkulturbetriebe (12),

- Tabelle B2: für alle Tierhaltungsbetriebe: Verkehrsmilch (21), Mutterkühe (22), Anderes Rindvieh (23), Pferde/Schafe/Ziegen (31) und Veredelung (41)

- Tabelle B3: für alle kombinierten Betriebstypen: Kombiniert Verkehrsmilch/Ackerbau (51), Kombiniert Mutterkühe (52), Kombiniert Veredelung (53) und Kombiniert Andere (54).

Damit jeder Landwirt seine Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer Betriebe vergleichen kann, die seinem Betriebstyp möglichst exakt entsprechen, sind - soweit genügend Daten vorhanden sind (über die 6 Jahre 2009 bis 2014 mindestens 50 ausgewertete Betriebe) - die Ergebnisse einzelner Betriebstypen in den Tabellen C1 bis C7 zusammengestellt. Zusätzlich ist in den Tabellen D1 und D2 noch eine Auswertung nach Tal- und Hügelregion () aufgeführt. Diese sind allerdings deutlich durch die in den beiden Regionen vorkommenden Betriebstypen geprägt.

Die Tabellen enthalten jeweils für die Jahre 2009 bis 2014, sowie die einzelnen Jahre folgende Angaben:

- die Anzahl der ausgewerteten Betriebe

- den Medianwert der gesamtbetrieblichen Humusbilanz. Der Medianwert ist der mittlere Wert, d.h. das Ergebnis der Hälfte der Betriebe liegt darunter bzw. darüber.

- das arithmetische Mittel („Mittelwert“) und die Standardabweichung der gesamtbetrieblichen Humusbilanz. Im Bereich Mittelwert +/- 1 Standardabweichung sind 66% aller Werte zu erwarten, zwischen Mittelwert +/- 2 Standardabweichungen 95% aller Werte.

- der Grenzwert der gesamtbetrieblichen Humusbilanz für das untere Quartil. Ein Viertel aller Betriebe weist ein Ergebnis auf, das unter diesem Wert liegt

- der Grenzwert der gesamtbetrieblichen Humusbilanz für das obere Quartil. Ein Viertel aller Betriebe weist ein Ergebnis auf, das über diesem Wert liegt

Dunkel hinterlegt sind Median und Quartile sowie die Ergebnisse über alle Jahre.

Weiterführende Informationen


  • Publikation von J.-A. Neyroud, 1997
  • Neyroud J.-A., Supcik P. & Magnollay F., 1997. La part du sol dans la production intégrée. 1. Gestion de la matiére organique et bilan humique. Revue Suisse Agriculture 29, 45–51.